Betrüger, die in den letzten Jahren mit der „CEO-Masche“ Firmen zu Fehlzahlungen verleitet haben, nehmen neue Opfer ins Visier. Jetzt sind es die Finanzchefs und Kassiere der Vereine, die mit der leicht angepassten „Präsi-Masche“ zu Zahlungen an die Kriminellen verführt werden sollen. „Es gibt bereits mehrere konkrete Fälle im Kanton St.Gallen“, hat Markus Rutz, Mediensprecher der Kantonspolizei St.Gallen, gegenüber Gossau24 bestätigt.
Wie funktioniert die „Präsi-Masche“?
Unbekannte erkunden im Internet die Organisation eines Vereins und senden im Namen eines Vorstandsmitgliedes (z.B. im Namen des Präsidenten) ein Mail an den Kassier oder den Finanzverantwortlichen. Der Mailabsender wird beim Empfänger korrekt angezeigt. Inhalt des Mails ist sinngemäss, dass eine Banküberweisung gewünscht wird. Es wird angefragt, ob dies jetzt möglich sei. Nach der Bestätigung werden umgehend ein Betrag und die Kontodaten für die angeblich gewünschte Überweisung geschickt. Einmal getätigte Überweisungen können in der Regel nicht rückgängig gemacht werden, weil die Beträge von den Betrügern via mehrere Konten ins Ausland verschoben werden.
Was kann präventiv getan werden?
Die Kantonspolizei St.Gallen ruft die Finanzverantwortlichen der Vereine zur Vorsicht auf, wenn der Präsident, bzw. die Präsidentin oder ein anderes Mitglied per Mail um eine Zahlung bittet, die vorher nicht besprochen wurde. Markus Rutz, Mediensprecher Kantonspolizei St. Gallen weiter: „Als ergänzende Präventivmassnahme rät die Kantonspolizei St.Gallen im konkreten Fall, Vereinshomepages nicht mit persönlichen Daten der Finanzverantwortlichen zu befüllen. Diese Angaben verwenden die Betrüger, um die Tat vorzubereiten und durchzuführen.“
Was tun, wenn der Verein geschädigt wurde?
Markus Rutz: „Allfällig Geschädigte sollen sich bei der zuständigen Polizeistation melden und eine entsprechende Anzeige erstatten.“