642 beglaubigte Unterschriften wurden heute, 23. Dezember 2019, bei der Gossauer Stadtverwaltung eingereicht. Die IGOP (Interessengemeinschaft für ein optimales Pflegeheim Gossau), vertreten durch Dr. Marius Thürlimann und Sandro Contratto, informierte in einer Medienmitteiliung über das Zustandekommen des fakultativen Referendums betreffend des Schwalbe-Plus-Kredits in der Höhe von CHF 3 Mio.. Die IGOP zielt auf eine Ablehnung des Kredits in der nun stattfindenden Volksabstimmung über den Kredit und nachfolgend eine genaue betriebswirtschaftliche Überprüfung der zwei vorliegenden Varianten für einen neuen Volksentscheid.
(IGOP)
An der öffentlichen Veranstaltung von Sana Fürstenland AG vom Dienstag 10. September 2019 informierte Kathrin Hilber über die unhaltbaren allgemeinen Zustände im Altersheim Espel. Eine Weiterführung des Heimes sei nicht mehr verantwortbar. Bis zur Erstellung des geplanten Neubaus auf dem Areal des Andreas Zentrum müssen im besten Fall fünf oder mehr Jahre gerechnet werden. Die erwähnte Situation erfordere kurzfristig eine optimale Übergangslösung. Vor der Presse und etlichen Mitbürgerinnen und Mitbürgern präsentierte Frau Hilber die Pläne zum Projekt SchwalbePLUS: Kauf von 37 Modul- Zimmern von 21 Quadratmetern mit integrierter Dusche/WC. Kostenpunkt rund CHF 4 Millionen, finanziert durch einen Kredit der Stadt Gossau von CHF 3 Millionen und einer finanziellen Beteiligung durch die Sana Fürstenland AG von rund CHF 1 Million.
Die IGOP, die sich seit Mitte 2018 mit der Optimierung eines zukünftigen Pflegeheimes befasst, war damit nicht einverstanden und entwickelte eine Übergangslösung mit zeitlich begrenztem Einbezug der privaten Gossauer Heime ohne Investition A-fonds-perdu von CHF 4 Millionen Franken. Dieser Vorschlag wurde von allem Anfang an vom Stadtrat ignoriert und später von der VBK(Vorbereitende Kommission des Parlaments) nicht in der Tiefe behandelt und untersucht. Der Antrag des Stadtrates für die Gewährung des Kredites von CHF 3 Millionen wurde vom Parlament am 5. November 2019 mit einer Gegenstimme (von Sandro Contratto) gutgeheissen.
Diese Situation (Kreditzusage für SchwalbePLUS ohne Überprüfung der Übergangslösung in Zusammenarbeit mit privaten Institutionen) war für die IGOP unhaltbar. Die einzige Möglichkeit, den Weg zu weiteren Verhandlungen offen zu halten, bestand in der Ergreifung des Referendums. Heute können wir der Stadtverwaltung 642 beglaubigte Unterschriften von Gossauerinnen und Gossauern übergeben. Die ohne grossen Aufwand und einem Minimum an personellem Einsatz erreichten Referendums-Unterschriften widerspiegeln nicht im Geringsten die Abstimmung im Parlament. Die Gossauer Stimmbürgerinnen und Stimmbürger scheinen von der Lösung SchwalbePLUS mit dem CHF 3 Millionenkredit nicht so überzeugt zu sein, wie die 28 Parlamentarier.
Während der Unterschriftensammlung konnten viele hundert persönliche Gespräche geführt werden. Die Erkenntnisse aus den Aussagen sind vielseitig und interessant: Von sehr sehr positiv bis sehr kritisch. Viele Gossauerinnen und Gossauer sind sehr informationsbedürftig. Einige Beispiele:
- Es erstaunt, wie wenig präsent in der Bevölkerung das Bauvorhaben mit den Wohncontainern ist
- Die Leute sind generell schlecht informiert. Man kennt keine Details
- Reaktionen wie: Warum den Espel schliessen, den Bewohnern gefällts dort.
- Warum will die Sana 3 Millionen Franken A-fonds-perdu ausgegeben, wenn es auch ohne geht?
- Warum will man nicht mit den privaten Heimen zusammenarbeiten?
- Hat Sana mit den Einsprechern und mit den Gossauer Heimleitungen überhaupt Gespräche geführt?
Das Referendum steht, die Bevölkerung wird über den Kredit von CHF 3 Millionen für die Finanzierung der Übergangslösung SchwalbePlus abstimmen. Die IGOP wird die vielseitigen Aussagen, Anregungen, Kritiken, konkreten Fragen etc. aus den Gesprächen mit hunderten von Mitbürgerinnen und Mitbürgern analysieren und zusammenfassen. Bis zur kommenden Abstimmung werden wir sukzessive Fragen konkret mit Zahlen und Erklärungen beantworten, Behauptungen richtigstellen und für die Erarbeitung von zwei neutral geprüften Varianten für die Übergangslösung kämpfen. Unser Ziel ist klar:
- Ablehnung des Kredites
- betriebswirtschaftliche Überprüfung der zwei vorliegenden Varianten
- Entscheid durch die Bürgerschaft.