An bisher sechs Quartierspaziergängen haben über 200 Gossauerinnen und Gossauer versteckte Ecken der Stadt entdeckt und auf Besonderheiten aufmerksam gemacht. Ende August finden nochmals drei Spaziergänge statt; bis 19. August können sich Interessierte anmelden.
(Stadt Gossau) Im Zusammenhang mit der Erarbeitung des kommunalen Richtplans führt die Stadt Gossau neun Quartierspaziergänge durch. Diese geben interessierten Einwohnerinnen und Einwohnern die Chance, unbekannte Ecken ihres Wohnorts zu entdecken und gleichzeitig die Planer auf die Besonderheiten ihrer unmittelbaren Wohnumgebung hinzuweisen. Sechs Spaziergänge sind im Mai und Juni unternommen worden.
Neue Leute und Wege kennen gelernt
Über 200 Personen sind mit Vertretern des Stadtrates und der Stadtverwaltung unterwegs gewesen, einzelne sogar mehrmals. Die Rückmeldungen zu den Anlässen, welche Monique Trummer von der Stadtentwicklung Gossau erhalten hat, sind überwiegend positiv. Die Mischung aus Information, persönlicher Begegnung und aktiver Betätigung findet grossen Zuspruch. Und die Anlässe bewirken etwas.
„Obwohl die Leute „ihr“ Quartier kennen, hat nach jeder Begehung jemand festgestellt, dass er entweder neue Nachbarn kennen gelernt hat, einen ihm nicht bekannten Weg gegangen ist oder Neues erfahren hat“, erzählt Monique Trummer. Bei einem Spaziergang hätten zwei Frauen festgestellt, dass sie Nachbarinnen seien – „gekommen waren sie allein, nach Hause gegangen sind sie zusammen.“
Drei weitere Spaziergänge: 23., 27. und 28. August
Auf die Rechnung gekommen sind bisher aber nicht nur die Spaziergängerinnen und Spaziergänger. Auch die teilnehmenden Vertreter der Stadt haben wertvolle Hinweise erhalten und können für die weitere Planungsarbeit vom besonderen Wissen der Quartierbewohner profitieren. Mit einem Fragebogen haben sie Hinweise auf Qualitäten und Schwächen des Quartiers gesammelt sowie mehr über das Zusammenleben erfahren. Diese Erkenntnisse werden in die Erarbeitung der Planungsinstrumente einfliessen.
Ende August finden noch drei Spaziergänge statt: Am Donnerstag, 23. August geht es durch das Niederdorf, am Montag, 27. August werden die Gebiete Fenn-Geissberg und Gozenberg erkundet. Das Oberdorf ist am Dienstag, 28. August der Ort des letzten Spaziergangs.
Anmeldungen für alle drei Spaziergänge sind bis 19. August 2018 möglich, am einfachsten per E-Mail an begehung@stadtgossau.ch.
Entwicklung nach Innen
Die Ortsplanung bestimmt unser Leben mit. Sie gibt vor, wo wir arbeiten, wohnen, einkaufen und unseren Freizeitaktivitäten nachgehen. Technisch legt sie fest, wo, was, wie hoch gebaut wird und wo nicht, mit welchen Massnahmen Freiräume und Grünflächen erhalten werden und wo Raum für Strassen und Wege auszusparen ist. Diese Entwicklungsgrundlagen werden ungefähr im Abstand von 15 Jahren überarbeitet. Ein Auslöser für die aktuelle Revision ist das Raumplanungsgesetz, welches vor fünf Jahren auf Bundesebene angenommen worden ist.
Ein wichtiger Aspekt ist dabei die Entwicklung des Siedlungsgebietes nach innen. Siedlungen sollen sich nicht weiter in die Landschaft ausdehnen, so lange im überbauten Gebiet noch Flächen für eine bauliche Entwicklung vorhanden sind. Für Gossau bedeutet dies nach heutigem Kenntnisstand, dass die zu erwartende Entwicklung bis 2030 innerhalb des bestehenden Siedlungsgebietes und ohne Einzonungen bewältigt werden kann.