
Die Asiatische Buschmücke (links) und die Asiatische Tigermücke (rechts). Die weissen Striche an Rücken und Kopf zeigen den Unterschied , Foto: Ary Farajollahi/Invasive.org
Asiatische Buschmücken konnten in den Kantonen St.Gallen, Glarus, Schwyz und Uri nachgewiesen werden. Tigermücken sind seltener. Linth24 präsentiert die verfügbaren Daten.
Die Kantone Glarus, Uri und Schwyz haben diesen Sommer erstmals ein Monitoring («Beobachtungsprogramm») von invasiven Mücken, insbesondere Buschmücke und Tigermücke durchgeführt. «Die Asiatische Buschmücke kommt in allen drei Kantonen vor», schreibt das Departement Amt und Umwelt des Kanton Glarus. Im Kanton St.Gallen gibt es ebenfalls Buschmücken, aber es wird kein kantonales Monitoring durchgeführt. «Es ist auch keines vorgesehen», präzisiert das zuständige Volkswirtschaftsdepartement.
Diese invasiven Mückenarten sind besonders lästig, weil sie tagsüber stechen und ihre Stiche schmerzhafter sind als die der einheimischen Stechmücken. Dazu kommt, dass die Asiatische Tigermücke potentieller Überträger mehrerer tropischen Fieberkrankheiten ist, was aber in der Schweiz noch nie nachgewiesen wurde.
Weit verbreitete Buschmücke
Die Asiatische Buschmücke breitet sich in Europa stark aus. 2007 wurde diese exotische Mückenart erstmals in der Schweiz nachgewiesen und hat sich seither rasant ausgebreitet. Sie gehört zusammen mit der Asiatischen Tigermücke zu den 100 invasivsten Arten und könnte in absehbarer Zeit sogar die häufigste Mückenart in der Schweiz werden.
Die Buschmücke ist sehr resistent, auch gegen Kälte.
Im Kanton Glarus wurde die Asiatische Buschmücke im letzten Jahr im Talgrund zwischen Bilten und Luchsingen gefunden. In diesem Sommer konnte sie nun auch in höheren Lagen am Obersee in Näfels, in der Richisau und im Vorauen im Klöntal, in Linthal und in Elm nachgewiesen werden.
In Glarus, Uri und Schwyz wurden in diesem Jahr 66 Mückenfallen an 26 verschiedenen Standorten aufgestellt. Ausser in Lachen wurden überall Buchschmücken gefunden.
Weil es im Kanton St.Gallen kein Beobachtungsprogramm gibt, fehlen präzise Daten. Trotzdem: «Die Asiatische Buschmücke ist auch im Kanton St.Gallen (relativ häufig) anzutreffen», schreibt das Volkswirtschaftsdepartement Linth24.
Seltene Tigermücken
Die Asiatische Tigermücke stammt ursprünglich aus Südostasien und hat sich weltweit ausgebreitet. Seit 2003 ist sie auch im Kanton Tessin heimisch. Die Tigermücke konnte in diesem Sommer bei zwei Fallenproben auf der Gotthard Raststätte nachgewiesen werden. Ansonsten scheint sich diese Mückenart noch nicht weit verbreitet zu haben.
Für diese Mückenart gibt es ein eidgenössisches Beobachtungsprogramm und der Kanton St.Gallen schreibt: «Tigermücken sind im Rahmen des Bundes-Monitorings ebenfalls nachgewiesen, allerdings wohl nur eingeschleppte Einzeltiere und keine etablierte Population» und ergänzt: «Meldungen aus der Bevölkerung zuhanden des Amtes für Natur, Jagd und Fischerei konnten bisher noch nie als Tigermücke verifiziert werden.» Da wo man die Mücken identifizieren konnte, seien es immer Buchmücken gewesen.

Wie lässt sich die weitere Ausbreitung verhindern?
Damit sich die Mücken nicht weiter ausbreiten können, sind mit Wasser gefüllte, kleine bis mittelgrosse Gefässe im Freien, welche länger als eine Woche stehen bleiben und nicht abgedeckt werden, zwingend zu vermeiden:
— Keine mit Wasser gefüllten Gefässe draussen stehen lassen (Untersetzer von Blumentöpfen, Eimer, Spritzkannen, Vasen, Kinderspielzeug, alte Autoreifen usw.).
— Untersetzer, Kinderplanschbecken, Vogelbäder usw. mindestens einmal pro Woche austrocknen lassen (da die Entwicklung vom Ei zur erwachsenen Mücke etwa eine bis drei Wochen dauert).
— Regenwassertonnen mit Deckel dicht verschliessen und nur bei Regen öffnen
— Dachrinnen auf Verstopfungen kontrollieren.
Weibliche Mücke können in einem Sommer einige 100 Eier legen. Die Eier sind über mehrere Monate trockenresistent und können den Winter überleben. Deshalb ist es wichtig, dass die oben erwähnten präventiven Massnahmen konsequent im Frühling und Sommer umgesetzt werden.